Frühes Schulkindalter (6
- 10 Jahre) |
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Schwerpunkt: Koordination
Motorische Entwicklung:
- Zunahme der sportmotorischen Fähigkeiten
- laufende Verbesserung der Koordination und Kondition
- laufende Verbesserung der Qualität und Quantität
Kriterien für leistungsmotivierende Aufgaben:
- mittlere Schwierigkeit
- Aufforderungscharakter
- Erweiterung des Leistungsvermögen
- Kontrollierbarkeit
- Korrigierbarkeit
- Verstehbarkeit
- Überschaubarkeit
- emotionale Beteiligung
- mentale Beteiligung
Training:
Koordination:
- Entwicklung allgemeiner Bewegungserfahrungen
- Bieten vieler motorischer Lerngelegenheiten
- Schulung der Differenzierungs-, Anpassungs- und Umstellungs-,
Gleichgewichts-, Reaktionsfähigkeit durch allgemeine Trainingsmittel
- Übungen, die mit dem Judo nicht verwandt sind (Schwimmen, Gymnastik,
Leichtathletik, ...)
- Übungen, die mit dem Judo verwandt sind (Zweikampfspiele, Bodenturnen
...)
Technik:
- vielseitige Schulung
- Schulung der Grundlagen der Technik
- Lernen von Einzeltechniken nach Funktionsphasen
- Entwicklung spezieller koordinativer und konditioneller Voraussetzungen
Kondition:
- Schulung der Kraft in vielfältiger Form (nur mit eigenem Körpergewicht!)
- Schnelligkeit mit allgemeinen Trainingsmitteln entwickeln (Reaktions-,
Bewegungsschnelligkeit)
- Grundlagenausdauer durch andere Sportarten (Schwimmen, Radfahren, ...)
Taktik:
- Vermittlung von Kenntnissen und Verhaltensweisen zur Führung eines
Judokampfes entsprechend den geltenden Wettkampfregeln
Pädagogische Hinweise:
- genügend Möglichkeit zum Befriedigung des angestauten Bewegungsdranges
bieten
- genügend Entscheidungsfreiraum für Experimentierlust und Freude am
Erproben zur Verfügung stellen
- dem Leistungsstand angemessene Aufgaben zur Förderung von Leistungsfreude
und Leistungswillen stellen
- Erziehung zur Selbstständigkeit, Eigen- und Mitverantwortung
- Mitarbeit, Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft, Fairness und Toleranz wecken
und fördern
- kurze, anschauliche, den Kern einer Bewegungshandlung treffende verbale
Information geben und begründen
- detaillierte, analysierende Bewegungserklärungen unterlassen
- ein Bild hilft oftmals mehr als "tausend Worte" - visuelle
Information (Lehrerdemonstration)
- auf die entsprechende Begabungsrichtung (kinästhetische und akustische
Informationen) eingehen
- erleichterte Lern- und Umgebungsbedingungen tragen zur Erfolgssicherung
bei - allmählich abbauen
- Korrektur muss rechtzeitig einsetzen - auf Kern einer Bewegungshandlung
konzentrieren
- Lehrmethode: "Gelenkte Bewegungsaufgabe"
- Die ganzmenschliche Anteilnahme des Schülers (auch kognitiv) ist in jeder
Stunde herauszufordern
- Miteinander von Schüler und Lehrer - Informations- und Meinungsaustausch
- Beim Lernen im Sport spielen Fragen nach dem "Was",
"Wie" und "Warum" eine entscheidende Rolle
- Bei Gruppenunterricht besteht Gefahr der Unterforderung
Lehrer-Schüler-Verhältnis:
- Lehrer wird als Autorität anerkannt
- Lehrer ist Identifikationsobjekt
- Kind verfügt über 2 Kategorien mitmenschlicher Beziehung: liebhaben -
nicht liebhaben
- ab 8. Lebensjahr, sachliche Haltung dem Lehrer gegenüber - Identifikation
mit Gruppe
- Verhältnis wird gestört durch: mangelndes Engagement, mangende
Hilfestellung, mangelnde Gerechtigkeit, mangelnde Fachlichkeit
Weltbild:
- naiv-realistische und optimistische Grundhaltung
- Leistungsoptimismus
- kann Mögliches von Unmöglichem unterscheiden
- Experimentierfreudigkeit
- leicht ablenkbar
- Bewegungshunger
Denkfähigkeit:
- zunehmende Beweglichkeit der Denkprozesse
- auf konkrete Gegenstände gerichtet
- wenn-dann-Beziehungen
- allmählicher Übergang vom magisch-animistischen Denken zum
sachbezogenen, realen Denken
Kritikfähigkeit:
- Geschehen wird wenig überdacht
- Aufmerksamkeit auf Erscheinung des Lehrers gerichtet
- ab dem 9. Lebensjahr: Interesse für objektive Leistungsmessung, wachsende
Kritik
Soziales Verhalten:
- kontaktfreudig
- primär egozentrisches Verhalten
- Zugehörigkeit zur Gruppe bewusst, aber wenig Bindung an Gruppe
- Freundschaften wechselhaft