Kindersportprinzipien  

1. Prinzip der "polysportiven Ausbildung"

Kinder und Jugendliche sollten im Laufe ihrer Entwicklung eine möglichst große Zahl von Sportarten, sportlichen Techniken und Bewegungsfertigkeiten kennenlernen, um einen möglichst breitgefächerten "Bewegungsschatz" aufzubauen. Es handelt sich um ein Technikgrundlagentraining, auf dessen Basis bei einer etwaigen Spezialisierung ein höheres/höchstes Technikniveau erreicht wird.

2. Prinzip der "polymotorischen Ausbildung"

Alle motorischen Fähigkeiten - konditionelle und koordinative Fähigkeiten - sollten im Laufe der Entwicklung, den Voraussetzungen und der Trainierbarkeit entsprechend, "gleichwertig" entwickelt werden. Es sollte ein "Koordinations- und Konditionsgrundlagentraining" absolviert werden, welches eine etwaige Spezialisierung der individuellen Eignung entsprechend ermöglicht.

3. Prinzip des "Kinderspieltrainings"

In einer Zeit der weitgehenden Einschränkung von natürlichen Bewegungsspielräumen (Wald, Wiese, Bach, See ...) und vorgegebener Bewegungsnotwendigkeiten (Schulweg, Mithilfe zu Hause ...) liegt es im Verantwortungsbereich des Erwachsenen, Bewegungs- und Spielräume, Bewegungszeit und -aufforderung anzubieten. Dieses Angebot sollte kindgemäß, abwechslungsreich, freudvoll, herausfordernd, kurzweilig und ohne spürbaren Zwang sein. Zwei Schritte führen vom Spiel zum Training: Im ersten Schritt ist es Aufgabe des Trainers, die geplanten Bewegungsreize in diese Spiele zu verpacken. Gelingt es dem Trainer im zweiten Schritt, Systematik (was, wann, wie) und Regelmäßigkeit (wie oft) einzubringen, so wird, unbemerkt vom Kind, aus dem Kinderspiel ein Kinderspieltraining.

Dieses Kinderspieltraining und auch das Jugendtraining darf keine verkleinerte Kopie des Hochleistungstrainings sein - es ist anders!